Ich hatte ja vor
einiger Zeit hochmotiviert beschlossen, meinen Kleiderschrank anstelle mit Kaufkleidung mit Selbstgenähtem aufzufüllen. Zu diesem Zweck hatte ich mir drei Schnittmuster gekauft und bisher zwei davon genäht. Meine
BeeWave hatte ich ja schon gezeigt und ich trage sie neben dem
LadyRockers (entstanden nach einem Gratisschnitt) tatsächlich auch sehr gerne. Schuld daran, warum ich trotz dieser positiven Erlebnisse bisher nur zwei der drei Schnitte getestet habe und das zweite Shirt im Blog auch noch nicht gezeigt wurde, ist die
Mamacita. In zahllosen Blogs habe ich diesen schönen Schnitt bestaunt und glaubte, dass ich mit dem geraden, schlichten und unverspielten Schnitt wirklich nichs falsch machen könnte. Eben ein richtiges Basicteil, mit dem man den Kleiderschrank im Nu mit schicken Kombishirts auffüllen könnte.
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Nachdem meine BeeWave ja eine Nummer größer geraten war, da ich einfach aus Gewohnheit meine Kaufgröße nähte, habe ich bei der Mamacita zuerst das Maßband bemüht. Anschließend habe ich am Oberteil eine 42 zugeschnitten und nach unten auf die Weite der 44 auslaufen lassen. Alles fix zusammen genäht, anprobiert und das Zirkuszelt fassunglos in die Ecke geworfen. Dort blieb es dann ein paar Tage liegen, bevor ich mich damit erneut vor den Spiegel stellte um die nötigen Änderungen abzustecken. Am Oberteil selber konnte und wollte ich nichts mehr ändern, das Auftrennen der falschen Coverlocknähte hätte einfach zuviel Zeit gekostet. Abgetrennt habe ich aber den Ausschnitt, der mir einfach (vor allem auch am Nacken hinten) zu weit war. Anstelle dessen habe ich mir nun einen schönen großen Kragen reingebastelt. Das Entwerfen des Schnittteiles hat zwar mehrere Abende Stunden in Anspruch genommen, bis das Ergebnis genau so war wie ich mir das vorstellte, aber ich finde, es hat sich gelohnt. Und gelernt habe ich dabei auch noch was.
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Ab unterhalb der Achsel habe ich natürlich auch einiges an Weite reduzieren müssen (statt 44er Weite jetzt 38/40). Am längsten habe ich aber überlegt, was ich mit den Ärmeln mache. Mit denen habe ich nämlich das größte Problem an meiner Mamacita. Ich finde die Ärmel insgesamt ab Ellenbogen abwärts deutlich zu weit. Das an sich wäre ja kein Problem, die kann man ja ebenfalls enger nähen, Probleme bereitet mir aber vielmehr die Länge.
Was sie nur hat, werdet ihr euch fragen? Auf dem Bild oben sieht die Armlänge doch ganz prima aus. Schön lang, wenn nicht sogar ein wenig zu lang. Absolut, da stimme ich euch zu, doch leider nur so lange, wie man die Arme unten behält. Reckt und streckt man sich nämlich, passiert folgendes:
DAS ist ätzend. Das passiert nämlich jedes Mal wenn ich den Arm hebe und das ist quasi ständig: also nicht nur beim Tasse aus dem Schrank holen, sondern auch beim Haare zurückstreichen, am Ohr kratzen, beim Nase putzen, ...
Ich bin ja noch am überlegen, die Ärmel auf Ellenbogenhöhe abzutrennen und ganz lange, schmale, gelbe Bündchen, vielleicht sogar mit Daumenloch, anzunähen. Aber irgendwie harmoniert das Bild in meinem Kopf von solchen Stulpenbündchen mit dem Kragen nicht so recht. Und leider, leider habe ich auch nicht mehr genug Stoff von dem schokobraunen Interlock übrig, um komplett neue Ärmel mit einer überarbeiteten Armkugel zuzuschneiden.
Und somit kommen wir zu des Pudels Kern. Der Grund, warum es das aktuell aus meiner Sicht nicht tragbare Shirt nun doch in den Blog geschafft hat ist meine Frage an euch: Was würdet ihr nun tun, um das Shirt zu retten? Mal ganz abgesehen davon, dass ich finde, dass auf einem Blog nicht immer nur eitel Sonnenschein und Lob in den höchsten Tönen erklingen muss. Denn abgesehen von den problematischen Ärmeln, mag ich das Shirt in der Zwischenzeit sehr gerne.
Liebe Grüße,
Florentine