Ihr Lieben, schon sehr, sehr lange steht auf meiner To-Sew-Liste ein Nadelkissen. Die Dinger sind einfach praktisch. Denn seien wir mal ehrlich, die wenigsten Stecknadeln finden nach Gebrauch den direkten Weg zurück in ihre Stecknadelbox. Meistens werden sie zwischendeponiert. Neben der Nähmaschine, neben der Overlock, auf dem Bügelbrett, manchmal gar zwischen den Zähnen. Und viele dieser piecksenden Dinger gehen dabei verschütt. Verschwinden im Nirvana zwischen Garnresten, Stoffschnipseln und Fusseln und werden dann entsorgt.
Aber damit ist jetzt Schluss. Als ich letzte Woche nach Veröffentlichung von der Video-Nähanleitung zu meiner Lieselotte auf der You-Tube-Seite von Kirsten ein wenig rumgeklickt habe, fiel mir auch ihre Anleitung zu einem Stecknadelkissen-Glas auf. So ein Glas ist mir jetzt persönlich viel zu groß, aber sie meinte, dass man so ein Nadelkissen im Prinzip aus jedem Behälter machen kann, wo ein Plexiglas im Deckel eingesetzt ist. Da machte es bei mir Klick. Schon vor über einem Jahr habe ich beim Möbelschweden mal so eine Packung Grundtal-Gewürzdosen mitgenommen. Die lachten mich damals während der Umzugsphase an und ich musste diese genialen, super praktischen und hübschen Dosen einfach haben. Zu Hause war der Bann aber sogleich gebrochen und sie verschwanden im Schrank. So geht es mir übrigens bei vielen Dingen von IKEA. Nun habe ich sie wieder hervor geholt und zweckentfremdet.
Beim Googeln habe ich übrigens herausgefunden, das sich natürlich nicht die Erste bin, die diese Idee hatte. Allerdings habe ich keine Anleitung dazu gefunden und ich habe für euch daher gleich mal mit fotographiert.
Ihr braucht:
- Grundtal (oder jede andere Dose oder Behälter, in dessen Deckel ein Plexiglas eingesetzt ist)
- Ein Stoffrest
- reißfestes Garn
- Stopfwolle oder Bastelwatte
- 10 min Zeit
Und so gehts:
1. Den Plexiglasdeckel aus dem Verschluss herausdrücken. Mit ein wenig Mut geht das ganz leicht.
2. Ein Stück Stoff zuschneiden, dass an allen Seiten mindestens 3 cm größer als die Plexiglasscheibe ist. Ob der Stoff dabei Rechteckig oder Rund ist, spielt keine Rolle
3. Von Hand mit reißfesten Garn und großen Stichen von der rechten Seite einmal im Kreis rund nähen. Das muss auch nicht besonders akkurat sein. Das Garn sollte so lang sein, dass man die Enden noch gut Greifen kann.
4. Die überstehenden Garnenden ein wenig anziehen, damit sich der Stoff zu einer Art Beutel zusammen zieht.
5. Reichlich Stopfwolle in den Stoffbeutel stopfen. Ich habe richtig fest gestopft damit das Nadelkissen hinterher richtig prall ist. Das Garn nicht zusammen ziehen, denn
6. jetzt kommt oben auf die Stopfwolle noch die Plexiglasscheibe.
7. Jetzt die Garnenden richtig stramm ziehen und gut verknoten.
8. Das Stoffpacket samt Plexiglasscheibe zurück in den Metalldeckel drücken. Dafür reicht Mut alleine nicht mehr aus. Zur Not greift man auf einen Mann zurück. Bei einer meiner Stecknadeldosen habe ich es auch nicht mehr hinbekommen und habe IHN um Hilfe bitten müssen. Bezahlung in Form von bewundernden Blicken wollte er keine, es würde reichen ihn hier zu erwähnen. Soso.
Das Ganze sollte dann nach allerhöchstens 15 Minuten so aussehen:
Wer möchte, kann jetzt noch die Innenseite verzieren. Bei einer Dose habe ich einfach mit Textilkleber noch ein Stückchen Filz aufgeklebt, die anderen zwei sind aber blank. Mir reicht das so!
Ganz praktisch finde übrigens den Magneten an der Unterseite der Stecknadeldosen. Damit habe ich schon die eine oder andere Stecknadel aus den ganzen Stoffabfällen wieder hervorgezaubert.
Ich finde meine neuen Dosen auf jeden Fall sehr praktisch. Zwei sind jetzt in Gebrauch, eine neben den Maschinchen und eine beim Bügelbrett. Und die Dritte wird verschenkt.
Liebe Grüße,
Florentine