Le chat noire

Der Wunsch, zu Fasching als Katze zu gehen, wurde mir bereits vor Wochen unmissverständlich klar gemacht. Alternative Vorschläge meinerseits, vielleicht lieber als Prinzessin oder meinethalben auch als Ritter zu gehen, wurden, wenn überhaupt, maximal mit einem schiefen Blick gewürdigt. 

Also als Katze! Ich sollte erwähnen, dass ihr aktuelles Lieblingstier gerade die Katze ist und sie diese in ihrem Verhalten auch gerne zum Vorbild nimmt und imitiert. Dementsprechend beginnt ihr aktuelles Lieblingsspiel auch folgendes: Fröhlich Miauend auf Bäume zu klettern. Auch wenn die Bäume in der Regel nur unsere Küchenstühle sind (im schlimmsten Fall der Esstisch), sitzt Kleinliebeling dann kläglich mauzend dort herum und verlangt, von der Feuerwehr gerettet zu werden. Dann ist Eile geboten. Mit Sirenengeheul und der roten Rührschüssel auf dem Kopf kommt dann Mama angebraust und rettet ihr Mietzekätzchen vom Baum. 

Leider (LEIDER) gehört diese besondere Katze nicht zu den anschmiegsamen und schnurrenden Katzen, sondern eher zu den kratzborstigen. Da werden auch mal die Krallen ausgefahren und (herum)gefaucht wenn die Feuerwehr nicht schnell genug vor Ort ist. Und vor allem ist diese Katze nicht lernfähig. Denn kaum gerettet, sitzt sie schon wieder auf dem nächsten Baum und das Spielchen geht von vorne los.

Dank dem frühzeitig geäußerten Wunsch hatte ich ausreichend Zeit um mir Gedanken zu dem Kostüm zu machen. Ich habe lange hin und her überlegt, ob ich lieber einen Overall, im Prinzip her ähnlich dem Kermit-Kostüm nähe oder doch was ganz anderes. Als ich dann aber bei Pinterest über dieses Tutorial für ein Katzenkostüm für Kinder gestolpert bin war sofort klar: So ähnlich und doch ganz anders mache ich es.

Für den Katzenschwanz habe ich aus schwarzem Plüschfell (dafür musste ein ganz altes Kuscheltier herhalten) einen langen Schlauch genäht. Ein Stück Gartendraht und die Füllwatte vom Kuscheltier geben dem Katzenschwanz die Form und Stabilität. Ich dachte mir, es wäre nicht schlecht, den Schwanz im Kindergarten auch mal abmachen zu können (zum Beispiel zum Essen) und habe daher den Schwanz mit zwei Kamsnaps an der Hose befestigt. Der Schwanz schwingt übrigens bei jedem Schritt hin und her. Ich sag euch, dass sieht so unglaublich süß aus! Zum Anbeißen.

Das Tutu ist ein now-sew-Tutu (Anleitungen z.B. hier und hier) und aus etwa 1,5 m schwarzen Tüllresten in 20 min geknotet. Meine Streifen waren etwa 10 - 15 cm breit und etwa 50 cm lang. Ich würde aber das nächste Mal die Streifen weniger breit zuschneiden, denn je schmaler diese sind, desto kleiner sind die Knoten und das Tutu wird auch viel flauschiger und voluminöser.

Aus den Resten vom Plüschtier sind außerdem je zwei Katzenohren und Armreifen entstanden. Für die Katzenohren habe ich zuerst aus dem Plüschfell und Jersey Ohren genäht und diese dann von Hand an zwei Haarspangen befestigt. Die Haarspangen hätten sicher auch in offenen Haaren gehalten, aber ich habe trotzdem zwei Zöpfchen rechts und links gemacht und die Öhrchen davor befestigt.

Ich könnte das Kätzchen fressen, so süß finde ich es. Da bin ich echt gerne bereit, noch ein paar Wochen mit der roten Rührschüssel auf dem Kopf herum zu laufen und ta-tü-ta-Die-Feuerwehr-ist-da zu singen.