Ihr Lieben, wollt ihr mich heute mal in unsere Weihnachtsbäckerei begleiten?
Himbeerherzen aus Filz
Liebe Grüße,
Florentine
Plätzchen gehören für mich zur Weihnachtszeit wie das Klingelingeling zum Glöckchen. Weihnachten ohne Plätzchen? Undenkbar! Wenn der Duft von frisch gebackenen Plätzchen durch die Wohnung zieht, werden Erinnerungen wach. Dann steht wieder meine Oma neben mir - in ihrer verwaschenen Küchenschürze. Mit kräftigen Händen hat sie den Teig geknetet und ausgewellt. Ungeduldig warteten wir darauf, dass die Plätzchen endlich ausgestochen werden konnten. Überall war Mehl: Auf dem Tisch, auf der Kleidung, auf dem Boden. Und unsere Hände und Haare waren klebrig vom Naschen. Denke ich an Plätzchen, denke ich an Heimat, an Wärme und an Geborgenheit. Dann bin ich unweigerlich wieder ein kleines Kind und der Zauber von Weihnachten ist für mich wieder zum Greifen nahe.
Heute kann ich nicht mehr mit meiner Oma backen und ich bin traurig, dass sie nicht miterlebt, wie Kleinliebeling vor freudiger Ungeduld herum zappelt und fleißig beim Teig ausrollen mithilft. Aber sie ist in meinen Gedanken dabei. Und wenn wir dann das heiße Blech mit den frischen Plätzchen aus dem Ofen ziehen, kann ich ganz genau hören, wie sie mahnend spricht "Läsch des wohl sei, vo haiße Plätzle grigt mer Bauchweh!"
Gebacken haben wir dieses Jahr schon fleißig: Viele, viele Ausstecher, aber auch Vanillekipferl und Engelsnester. Das Meiste davon ist bereits wieder aufgefuttert. Nicht genießbar sind dagegen die Plätzchen und Kekse, die ich Kleinliebeling für ihre Kinderküche genähbastelt habe.
Entstanden sind hier noch Herzplätzchen, gefüllt mir Himbeermarmelade, zwei Lebkuchenmännlein, Zimtsterne und Butterkekse (die nicht ganz so toll geworden sind, dafür aber auch als TUC-Kekse durchgehen können).
Und weil man Plätzchen ja am liebsten mit Freunden isst, kann Kleinliebeling diese jetzt auch auf eine Tasse Tee einladen. Das Teeservice hat uns übrigens der Nikolaus gebracht.
Die Butterkekse waren natürlich am Einfachsten zu machen. Für diese Kekse habe ich aus gelbem Wollfilz Quadrate zurecht geschnitten und immer zwei Teile mit dem Pseudo-Overlockstich meiner Nähmaschine zusammen genäht. Dadurch entstand der typisch gezahnte Rand. Sollte ich nochmal solche Kekse machen, werde ich aber vor dem Zusammennähen noch mit der feinsten Ahle meiner Lochzange in jede Schicht einzeln und versetzt zur Schicht darunter Löchlein einstanzen. Kleinliebeling muss auf die Löchlein jetzt verzichten, ich vertraue aber auf ihre Phantasie, dass sie die Kekse dennoch als solche erkennt.
Und wie ich die anderen Plätzchen und die Teebeutel gemacht habe, zeige ich euch jetzt.
Teebeutel aus Stoffresten
1. Das "Schnittmuster" für einen Teebeutel hat jeder Zuhause (oder siehe Dokument am Ende). Die Unterkante des Teebeutels liegt dabei im Stoffbruch. An den beiden langen Seiten und an der Oberseite muss mit der gewünschten Nahtzugabe zugeschnitten werden. Die abgeschrägten Kanten des Teebeutels werden dabei ignoriert. Und weil es sich um Stoffresteverwertung handelt, muss auch nicht im Fadenlauf zugeschnitten werden ;-)
2. Das Rechteck im Bruch rechts auf rechts falten und entlang der langen Kanten zusammennähen.
3. Wenden und Ecken ausformen.
4. Den Teebeutel füllen. Für die Füllung kann normale Füllwolle/Bastelwatte verwendet werden. Denkbar sind auch duftende Gewürze wie Lavendel, Anis oder Nelken. Weil ich eine möglichst gleichmäßige und flache Füllung wollte, habe ich einen großen Wattepad zurecht geschnitten (alternativ geht sicher auch ein Volumenvlies-Rest).
5. Am gefüllten Teebeutel nun die langen Seiten zwischen die Stofflagen falten (ähnlich wie beim Geschenke einpacken). Der Teebeutel sollte wie ein Haus mit einem Spitzdach aussehen.
6. Die Spitzen werden nun der Nahtzugabe entsprechend ebenfalls nach innen, zwischen die Stofflagen umgeklappt. Die Teebeutelform muss nun erkennbar sein. Eventuell mit einer Stecknadel fixieren.
7. Für die Teehänger ein dünnes Satin- oder Baumwollband zwischen den Stofflagen feststecken. Anstelle diesem Satinband kann man natürlich auch von einem vorhanden Teebeutel die Etiketten abschneiden und einfach annähen. Da Kleinliebeling aber die Angewohnheit hat, überall kräftig dran ziehen zu müssen, war mir die stabilere Variante mit einem Satinband wesentlich lieber.
8. Die obere Kante schmalkantig absteppen. Dabei wird die Wendeöffnung geschlossen und das Band mit fest genäht.
9. Ein kleines Stückchen Filz als Etikett um das andere Ende des Bandes schlagen und schmalkantig festnähen.
10. Fertig!
Himbeerherzen aus Filz
1. Aus braunem Wollfilz eine Kreis aussschneiden und ein weiteres Filzteil zuschneiden, das an allen Kanten ein wenig größer ist, als der zugeschnittene Kreis. Außerdem wird noch ein Stoffrest in rot (oder einer anderen Marmeladenfarbe) benötigt, dass etwa so groß wie der Kreis ist.
2. Auf den Wollfilzkreis ein Herz aufzeichnen und ...
3. ... das Herzchen ausschneiden.
4. Den Stoffrest mit der rechten Seite nach oben unter das ausgeschnittene Fenster legen. Eventuell mit einer Stecknadel oder einer Klammer gegen verrutschen fixieren.
5. Die innere Kante vom Herzen schmalkantig steppen und dabei den roten Stoff festnähen. Den roten Stoff leicht zurück schneiden, so dass der Stoff an den Kanten nicht mehr übersteht.
6. Das größere braune Filzteil unter den Kreis legen und nun entlang der äußeren Kante den Sandwich zusammen steppen.
7. Der überstehenden Filz vom hinteren Kreisteil kann nun abgeschnitten werden.
8. Fertig!
Lebkuchen-Männlein aus Filz
1. Aus dunkelbraunem Wollfilz einmal ein Lebkuchenmännlein zuschneiden. Als Schnittmuster könnt ihr zum Beispiel ein Plätzchenausstecher verwenden. Falls ihr keinen geeigneten Ausstecher habt, findet ihr in der Datei am Ende auch nochmal ein Designbeispiel für ein Lebkuchenmännlein.
2. Wenn euer Männlein eine Mandel bekommen soll, schneidet auch aus weißem oder beigem Wollfilz eine Mandel in Tropfenform zu.
3. Jetzt wird per Hand die Mandel mit aufgenäht. Auch die "Zuckerguß"-Verzierungen an den Armen und Beinen und das Gesicht werden nun per Hand aufgestickt. Das Ganze ist sicher auch mit der Nähmaschine machbar, die paar Stiche gehen aber von Hand so schnell, dass ich darauf verzichtet habe.
4. Das fertig verzierte Lebkuchenmännlein nun auf ein größeres Stück Filz legen und (ab jetzt fehlen die Bilder, es ist aber die gleiche Technik wie auch bei den Himbeerherzen) schmalkantig festnähen. Zum Schluss wird der Überstand zurück geschnitten.
Zimtsterne aus Filz
1. Einen Stern aus braunem Wollfilz zuschneiden. Außerdem zwei weitere Filzteil aus dem selben braun und aus weiß zuschneiden, die an allen Kanten ein wenig größer sind, als der zugeschnittene Stern.
2. Aus den Filzteilen einen Sandwich legen: zuunterst liegt das weiße Teil und oben der zugeschnittene Stern.
3. Das Sandwich entlang der Kanten vom zugeschnittenen Stern schmalkantig zusammen nähen. Eventuell für den Unterfaden weiße Garnfarbe verwenden.
4. So schaut das dann von Rückseite aus.
5. Nun wird zuerst das braune, mittlere Filzteil zurecht geschnitten.
6. Zum Schluß wird das weiße Filzteil bis ganz knapp an die Naht heran zurück geschnitten, damit an den Kanten vom Zimtstern ein wenig vom braunen Filz hervor schaut.
So ihr Lieben, dass war ein langer Post. Daher ganz kurz und knapp noch das pdf-Dokument zum Download, in dem ihr ein paar Schablonen findet.
So ihr Lieben, dass war ein langer Post. Daher ganz kurz und knapp noch das pdf-Dokument zum Download, in dem ihr ein paar Schablonen findet.
Liebe Grüße,
Florentine