Ihr Lieben, ich wurde in letzter Zeit immer häufiger gefragt, woher ich die bunten Jerseydrücker habe, die ich zum Beispiel beim Kermitkostüm, bei Lottas Schlafanzug oder beim Jasper für die Klitzekleine verwendet habe?
Eins vorweg, das sind wirklich Jersey-Drücker und keine KamSnaps. KamSnaps sind toll, keine Frage. Ich finde es einfach wunderbar, dass es sie in so vielen verschiedenen Farben (und auch Formen) gibt und ich sie daher meist farblich perfekt auf das genähte Stück abstimmen kann. Sie eigenen sich auch ganz prima blank oder mit Stoff bezogen als Zierknöpfe. Daher benutze ich sie auch sehr, sehr häufig und zwar sowohl für Webware als auch für dehnbare Stoffe. Damit bei den dehnbaren Stoffen nichts ausreißen kann bügele ich übrigens auf die linke Stoffseite ein kleines Stückchen Vlieseline auf (ca. 2x2 cm z.B. H180 oder H250). So mache ich das z.B. bei meinen Halstüchern. Es gibt aber halt auch Situation, da kann man einfach keine Kamsnaps verwenden. Bei Bündchen und Knopfleisten ist das z.B. der Fall, wo die Dehnbarkeit erhalten bleiben muss und/oder es einfach nicht möglich oder zu umständlich wäre, Vlieseline aufzubügeln. Dann kommt die Stunde der Jerseydrücker.
Schade fand ich, dass es die metallenen Jerseydrücker immer nur in Silber gab. Nix mit bunt wie bei den KamSnap. Ich überlegte ein paar Tage hin und her. Es sollte schnell und einfach durchführbar sein und auch kein kleines Vermögen kosten. Farbspray war meine erste Idee, wenn man aber viele verschiedene Farben haben will und nicht gerade einen Grafittisprayer kennt wird das ganz schnell teuer. Dann kam mir aber DIE Idee und nach weniger gelungenen Versuchen (Frau lernt ja auch dazu) will ich euch heute zeigen, wie ich meine Jerseydrücker bunt bekomm.
Ihr benötigt
- Köpfe von den Jerseydrückern (ich verwende die von Prym)
- ein Stückchen dicke Pappe, z.b. von Versandkartons
- Essig, oder besser Essigesenz, oder jeden anderen Fettlöser (z.B. Nagellackentferner oder Reinigungsbenzin)
- ein Wattepad (Taschentuch, Klopapier, ...) oder einen sauberen Lappen
- Nagellack in der Wunschfarbe
- viel, viel Zeit
- Die Köpfe der Jerseydrücker vorsichtig in die Pappe drücken, so dass sie nur fest sitzen, aber nicht auf der Pappe aufliegen.
- Die Köpfe gründlich mit ein wenig Essigessenz reinigen und trocknen lassen. Dieser Schritt ist EXTREM wichtig!!! Bei Verschmutzungen und Essigrückständen bilden sich später Huckel, Blasen oder es gibt andere Unebenheiten und befindet sich Fett (z.B. Fingerabdrücke) auf den Köpfen haftet die Farbe nicht so besonders gut und es kann passieren, dass sie nach einigen Wäschen abblättert.
- Den Nagellack gleichmäßig auftragen. Ich fange damit an, dass ich einmal rings herum die Ränder einpinsele und dann die Oberfläche lackiere.
- Jetzt heißt es warten, denn der Nagellack muss nun richtig durchtrocknen und das dauert auf dem Metall eine ganze Weile, ich denke schon so 3 - 4 Stunden. Vielleicht kann man es ein wenig durch föhnen beschleunigen, aber das habe ich noch nicht ausprobiert, denn ich lackiere meist am Abend und lasse die Köpfe über Nacht trocknen. Warum soooo lange warten? Damit beim Anbringen der Drücker keine Abdrücke durch die Zange zurück bleiben.
Das Anmalen mit Nagellack bietet einem unendlich viele Möglichkeiten. Und nicht nur unifarben ist möglich. Warum nicht mal einen Drücker mit einem Smiley verzieren? Verwendet habe ich dafür den weißen Nagellack von Manhatten, der eigentlich für French Nails benutzt wird und eine ganz dünne Pinselspitze besitzt (und den ich tatsächlich nur für das Anmalen von Druckknöpfen gekauft habe).
Nach dem ersten, weniger gelungenen Versuch mit dem Smily habe ich für den Frosch eine Standlupe zu Hilfe genommen. Damit hat es gleich viel besser geklappt. Ich glaube, wenn jemand von euch Talent auf dem Gebiet des Nailbrushing (heißt das so?) hat, der kann sich so richtig austoben. Da bin ich gleich ganz neidisch.
Ich hoffe, ihr könnt mit dem Tutorial etwas anfangen und wünsche euch viel Spaß damit. Auf dass die Welt noch ein kleines bisschen bunter wird.
Liebe Grüße,
Florentine