Als Anfang des Monats in Freiberg der Nähkessel eröffnete, lockte ich die Mädels mit einem Angebot, dass sie nicht abschlagen konnten, in den knalle vollen Laden: Jede der Beiden durfte sich einen Stoff aussuchen und ich würde ihnen daraus nähen, was immer sie wollten. Ich hatte die Hoffnung, dass sie sich vor lauter toller Stoffe nicht entscheiden könnten und ich so ein klitzekleines bisschen Zeit hätte, mich mit der einen oder anderen Anwesenden auszutauschen und selbst ein paar Stöffchen zu shoppen. Oh man, was für eine idiotische Idee! Erstens es kommt anders, zweitens als man denkt!
Anstelle sich also wie sonst dreihundert Mal zwischen zehn verschiedenen Stoffen hin und her zuentscheiden, marschierten die Teufelsbraten in den Laden hinein, steuerten zielstrebig zum Jerseyregal mit den Kinderstoffen, entdeckten die AnnaElsa-Stoffe auf Kinderaugenhöhe, wählten im Bruchteil einer Sekunde - immerhin - zwei verschiedene Prints aus und fingen augenblicklich an zu quengeln, wann wir heim gehen könnten, damit ich die Kleider nähen kann. wtf...
Ehrlich gesagt, ich konnte mit den Stoffen so gar nichts anfangen, darum kaufte ich auch jeweils nur einen halben Meter. Den lilanen Anna-Stoff fand ich ja noch ganz hübsch, aber den hellblauen Anna-Elsa-Stoff konnte ich mir lange Zeit tatsächlich nur als Nachthemd vorstellen. Oder als Unterwäsche. Aber es waren ja Kleider gewünscht und versprochen ist schließlich versprochen ...
Auf der Suche nach geeigneten Schnitten, kam mir zum Glück der Zufall zu Hilfe. Kurz vor Ostern brachte mir eine Freundin die geliehenen Ottobre-Zeitungen zurück und dort zeigte sie mir ein Modell (3/2013-15, Gr. 116), dass ich mir mit dem hellen AnnaElsa-Jersey sogar richtig gut vorstellen konnte. Und wie es der Zufall wollte, hatte ich tatsächlich auch noch farblich passende Ringel und Jerseydrücker im Schrank. Außerdem gab es genug Platz, um die schon lange von der Großen sehnsüchtig beäugte Schneeflocken-Ziernaht wirkungsvoll unterzubringen. Jackpot! Dazu gab dann noch eine passende Leggins und für den Frühling für untendrunter ein Shirt.
Bei dem Kleid der Kleinen hat dann der Mann mitgemischt. Er meinte, dass ein Lagenlook doch recht praktisch für unser Kleckerkind sei und entschied, den lilanen Anna-Jersey mit dem - FÜR MICH GEKAUFTEN - lilanen Charlotta-Design zu kombinieren. Es war reiner Zufall, dass diese beiden Stoffe übereinander lagen, aber ich musste zugeben, dass sie prima zueinander passten und lies mich dann doch überreden. Für die Kleine gab es also für untendrunter ein Bolerokleidchen (ohne Unterteilung) und für oben drüber und für wärmere Tage ein ärmelloses Hängerchen mit Bindebändeln, weil sie Schürzen so liebt. Dass die Ringel-Merinoleggins farblich so perfekt passt, ist übrigens reiner Zufall, denn diese ist gekauft ..
Die Kleider der Mädels brachte dann übrigens der Osterhase mit und die Mädels fanden es völlig OK, dass der Osterhase sich bei der Geschenkeproduktion von den (Groß-)Eltern helfen lässt. Die Große schlussfolgerte sogar, dass dies sehr schlau von dem Osterhasen sei, denn immerhin würde er so sichergehen, dass die Geschenke den Kindern auch wirklich gefallen. Sie selbst hätte sich über eine Spiderman-Figur (wie sie ihr bester Freund im Kindi bekam) nämlich nicht gefreut. In der Tat, ein schlauer Hase! Vielleicht sollte ich den Weihnachtsmann mal anschreiben und ihn fragen, ob das für ihn auch in Frage käme ...
Nun bleibt mir nur noch, euch allen noch (nachträglich) frohe Ostern zu wünschen und ich hoffe, ihr hattet alle ein schönes Osterfest.
Liebe Grüße,
Florentine